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28.07.2007 Freie Presse Noch kein Baustart am Göltzsch-Wehr

24.07.2007 Freie Presse Baustart soll vereitelt werden

13.07.2007 Freie Presse

Subventionsbetrug? Göltzsch-Wehr: Angler kämpfen an drei Fronten


24.01.2007 Freie Presse An der Kormoranfront brennt die Luft

12.07.2005 Freie Presse Naturfreunde bauen Göltzsch um

01.06.2005 Fischer & Teichwirt Durchgängigkeit eines Fließgewässers für Fische

05.05.2005 Freie Presse Pächter sagt Wehren Kampf an

 

Noch kein Baustart am Göltzsch-Wehr

Interessengemeinschaft Fließgewässerschutz setzt Behörden und Bauherrn unter Druck
Reichenbach (fp). Weißensand. Der für gestern angekündigte Baustart für das Göltzsch-Wehr bei Weißensand ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Die Interessengemeinschaft Fließgewässerschutz (IGFS), die insbesondere gegen Behörden schwere Vorwürfe bei der Bearbeitung von Anträgen und der Vergabe von Genehmigungen erhebt, schreibt dies als Erfolg auf ihre Fahnen und geht davon aus, dass das Landratsamt des Vogtlandkreises dies veranlasst hat.„Wir haben das Landratsamt fristgemäß am Freitag aufgefordert, den Baubeginn zu

unterbinden“, erklärte IGFS-Experte Leopold Meyer in Weißensand.  Dabei habe der Verband eine zugegebenermaßen spitzfindige Begründung vorgetragen, nämlich den Schutz der Edelkrebse. Diese Unterschutzstellung gelte sogar ganzjährig und dürfe, unter konkreten Bedingungen, nur zeitweilig aufgehoben werden.

Leopold Meyer und Bernd Sträubel (von links) von der IGFS gestern in Weißensand. Auch wenn die Herren freundlich lächeln, sie fahren großes Geschütz gegen Behörden auf.Franko Martin


Baustart soll vereitelt werden

Gestern nun sollte Baustart am Wehr sein. Den jedoch wollte die IGFS mit aller Macht verteiteln.

 

 

Subventionsbetrug? Göltzsch-Wehr: Angler kämpfen an drei Fronten

Weißensand. Die Interessengemeinschaft Fließgewässerschutz Sachsen (IGFS) will in Sachen Wehrbau an der Göltzsch in Weißensand in Berufung gehen. Das bestätigte gestern der Pressesprecher des Oberverwaltungsgerichtes Bautzen, Peter Kober. „Der Antrag auf Zulassung der Berufung wurde fristgemäß beim Verwaltungsgericht in Chemnitz eingereicht und dann an uns weiter geleitet“, so Kober, der damit eine anderslautende Erklärung des Gerichts richtigstellte. Geklagt hat die IGFS gegen das Landratsamt, das nach Auffassung der Fischereirechtsinhaber zu unrecht ein altes Wasserrecht anerkannt und eine Baugenehmigung für ein Wehr mit Fischaufstiegshilfe erteilt hat. Das Verwaltungsgericht wies die Klage im März ab mit der Begründung, dass die IGFS in ihren Rechten nur unerheblich beeinträchtigt sei.

Bauherr Hans-Jörg Lenk will diesen Monat mit dem Bau beginnen. Kober: „Wenn ein Bescheid über den sofortigen Vollzug der Baugenehmigung vorliegt, kann der Bauherr beginnen. Er trägt damit das Risiko, alles wieder abreißen zu müssen, wenn die Entscheidung des Gerichts gegen ihn ausfällt.“ Damit sind die Aktivitäten der IGFS gegen die Wiedererrichtung des Wehrs noch längst nicht beendet. Die IGFS wirft Hans-Jörg Lenk vor, zu Unrecht Fördermittel für die Sanierung von Hochwasserschäden am Wehr erhalten zu haben und hatte in der Sache schon vor zwei Jahren Anzeige wegen Subventionsbetruges erstattet. Das Wehr, so die IGFS, sei schon vor dem Hochwasser zerstört gewesen. Den Sachverhalt bestätigt Christian Goltz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Chemnitz, die sich mit Wirtschaftskriminalität befasst.

In diesem Jahr wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Goltz: „Von 2005 bis 2007 lief ein Vorermittlungsverfahren. Dabei sammelt die Staatsanwaltschaft Fakten und Unterlagen, um darüber zu entscheiden, ob ein Anfangsverdacht vorliegt. Davon wiederum ist abhängig, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird“. Es sei schwierig gewesen, die Unterlagen zu beschaffen. Ein Anfangsverdacht bestehe jedoch. Die Ermittlungen seien inzwischen relativ weit voran gekommen. „Mehr kann ich jedoch nicht sagen“, so Goltz. Und noch ein Dritter ist in das Visier der IGFS geraten: Ein Mitarbeiter aus dem Regierungspräsidium. Ihm wirft der Verein Betrug und Falschbeurkundung im sächsischen Wasserbuch vor. Der für diese Angelegenheit zuständige Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Chemnitz war gestern nicht erreichbar. (sia)

An der Kormoranfront brennt die Luft





Anbei veröffentlichen wir einen Leserbrief  von Roland Bäuml zum Presseartikel: An der Kormoranfront.........“ vom 24.01.07

 

Herrn Fröhlich ist mir bekannt und man hat manchmal den Eindruck, das Naturschutz an der Wasseroberfläche aufhört.

Die Äsche und die Bachforelle, beide einheimische Fischarten, sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Dies ist zu einem großen Teil der Gewässerverbauung zuzuschreiben, aber fast im gleichen Maß durch den Fraßdruck des Kormorans geschuldet.

Um den Abschuss des Kormorans zu vermeiden hatte der Fischereipächter der Göltzsch im vergangenen Jahr Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt indem er signalfarbene Schnüre aus Naturhanf über tiefe Stellen (bevorzugtes Jagdrevier der Kormorane) spannte. Diesbezüglich bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für einheimische Vogelarten. Dieses Vergämungsmaßnhame ist in mehreren Studien untersucht und für wirksam erklärt worden. Für die einheimischen Vogelarten, wie Wasseramsel und Eisvogel ist diese Methode als vollkommen ungefährlich eingestuft worden. Also eine wirklich gute Maßnahmen zum vermeiden von Abschüssen. Das sollte auch ein Naturschützer wissen.

Diese Vergrämungsmaßnahmen veranlasste die Naturschützer jedoch Anfang 2006 mit einer Anzeige dagegen vorzugehen, die aber wie zu erwarten war „abgebügelt“ wurde.

Es ist schon sehr fragwürdig, wenn jetzt zum gleichen Sachverhalt solche Vergrämungsmaßnahmen toleriert werden, genau die, die man im vergangenen Jahr noch bekämpfte.

Übrigens wurde bei der Auflistung vergessen die Talsperre Pirk zu erwähnen. Dort sitzen zu den knapp 100 Kormoranen der Vorsperre  Thoßfell noch einmal etwa 300 Kormorane.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Bäuml


Naturfreunde bauen Göltzsch um

Fischfreundlicher Flusslauf in Mylau geplant - Ellefeld gilt als Paradebeispiel von Silvia Kölbel

Mylau/Ellefeld/Auerbach.

In die Göltzsch kommt Bewegung, nicht weil dort plötzlich mehr Wasser fließt, sondern weil es Verantwortliche gibt, die dem Fluss seine Natürlichkeit zurückgeben wollen. Die Interessengemeinschaft für Fließgewässerschutz in Sachsen ist seit ein paar Monaten Pächter des Flusses und damit berechtigt, dort zu fischen. Dem Verein schwebt vor, den Streckenabschnitt von Mylau zu renaturieren, ähnlich wie es bereits in Ellefeld geschehen ist.

Für das ehrgeizige Vorhaben brauchen die Pächter Partner, die sie in der Landestalsperrenverwaltung gefunden haben. Zwischen der staatlichen Behörde und dem Pächter gab es bereits Mitte Juni ein erstes Gespräch, von dessen Verlauf beide Seiten angetan sind. Die Renaturierung, wie sie durch die Landestalsperrenverwaltung in Ellefeld erfolgte, ist optimal. Besser kann man es kaum machen. Auf jeglichen Beton wurde verzichtet. Der Fluss erhielt Struktur.

So schwebt uns das auch für andere Städte vor, wie zum Beispiel Mylau", sagt Volker Engelmann, Vorsitzender des Vereins. Und auch Flussmeister Jürgen Radl urteilt: „Die Interessengemeinschaft ist ein sehr guter Partner." Die Nachteile des Flusslaufes in Mylau liegen für die Interessengemeinschaft auf der Hand. Das Bett der Göltzsch ist 20 Meter breit, links und rechts von hohen Betonmauen gesäumt, die dem Hochwasserschutz dienen. Das Wasser ist oft. nur fünf bis zehn Zentimeter tief. „Die Erwärmung ist zu stark", findet der stellvertretende Vorsitzende Lutz Glaser im Hinblick auf die Bedürfnisse der Forellen, denn die bevorzugen kühles Wasser. Hochwasserschutz muss sein, das wissen auch die Naturliebhaber, doch mit anderen Materialien als Beton.

Das Beseitigen eines Hochwasserschadens in Auerbach am Festplatz bezeichnet Glaser als erste gemeinsame Baumaßnahme von Talsperrenverwaltung und Verein, wobei sich die Aktivitäten der Fischer auf die Beratung für eine fischfreundliche Gestaltung bezogen.
„Ins Wasser werden Steinpakete" gesetzt, so dass das Wasser mehr strudelt. Steine oder Holzbalken dienen als Strömungslenker. Gumpen, das sind sehr tiefe Stellen, werden eingearbeitet und Rauschen, das sind Stellen mit erhöhtem Sauerstoffeintrag, sollen entstehen", beschreibt Glaser die Vorgehensweise.

Beim Thema Hochwasserschadensbeseitigung meldet sich ein dritter Partner zu Wort, der sich für die Göltzsch interessiert, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Abgerissene Steilhänge haben auch ihre Bedeutung. Dort gibt es Höhlen, die den Eisvögeln als Brutplatz dienen. Man darf also nicht alle Steilhänge entfernen", argumentiert der Naturschutzbeauf­tragte und BUND-Mitglied Eberhard Fröhlich aus Netzschkau. Um dem Vogelschutz gerecht zu werden, hat der BUND Talsperrenverwaltung und Interessengemeinschaft zu einem gemeinsamen Treffen Mitte Juli eingeladen.


Durchgängigkeit eines Fließgewässers für Fische

Nach § 4 Wasserhaushaltsgesetz kann eine wasserrechtliche Bewilligung unter Festsetzung von Auflagen erteilt werden. Es können Maßnahmen angeordnet wer den, die zum Ausgleich einer auf die Benutzung zurück zu führenden Beeinträchtigung des ökologischen Zustands eines oberirdischen Gewässers erforderlich sind. Die Voraussetzungen sind gegeben, wenn durch das fortwährende Aufstauen im Oberwasserbereich eines Triebwerks und das gleichzeitige Ausleiten von Wasser aus einem Bach die natürliche Durchgängigkeit dieses Fließgewässers für die Dauer der zugelassenen Benutzungen in erheblichem Maß eingeschränkt wird. Damit geht eine Eigenschaft weitgehend verloren, die wegen ihrer positiven Auswirkungen auf die Gewässerflora und -fauna von maßgebender Bedeutung bei der ökologischen Zustandsbestimmung des Gewässers ist, insbesondere für Fische erfüllt die „Durchwanderbarkeit“ eines Gewässers eine Vielzahl wichtiger Funktionen, die zum Artenreichtum und zum Erhalt der Populationen beitragen.
Indem konkreten Fall sollte auf der Höhe der Wehranlage ein zusätzliches Umgehungsgerinne, z.B. in Form einer Tümpelpassanlage, errichtet werden. Ein solches Umgehungsgerinne zusammen mit der Restwasserauflage stellte sowohl eine geeignete als auch erforderliche Maßnahme zur Schaffung eines naturnahen Zustandes dar.
Diese Auffassung hat der Verwaltungsgerichtshof München in einem  Urteil vom 7.10.2004 - 22 B 03.3228 - vertreten.


Pächter sagt Wehren Kampf an

Göltzsch ist zwölf Jahre an Verein mit dem besten Konzept verpachtet von Silvia Kölbel

 

Reichenbach. Die Göltzsch hat seit 1. Mai einen Pächter. Den Zuschlag erhielt nach Ausschreibung die Interessengemeinschaft Fließgewässerschutz Sachsen mit Sitz in Chemnitz. Die Vergabe erfolgte für die nächsten zwölf Jahre durch den Sächsischen Staatsbetrieb Immobilien und Baumanagement in Zwickau, „Die Interessengemeinschaft hat unter den vier Bewerbern das beste Bewirtschaftungskonzept vorge1egt“  erklärt Manja Weck, Sachbearbeiterin im Bereich Projektmanagement des Staatsbetriebes. „Die Interessengemeinschaft ist kein reiner Angelverein, sondern ein Zusammenschluss von 20 Leuten, die dem Naturschutz sehr nahe stehen", berichtet der stellvertretende Vorsitzende Lutz Glaser. Die Vereinsmitglieder wollen die Göltzsch naturnah gestalten. Störend seien vor allem Querverbauungen. Glaser bekennt: »Wir sind keine Freunde der Wasserkraftnutzung“ Im gesamten Göltzschlauf bis zur Einmündung in die Elster gäbe es 21 Querverbauungen, meist Wehre; manche durchgängig, manche nicht. Ins Visier der Interessengemeinschaft sind unter anderem die Wehre der Bünaumühle in Mühlwand und der Hammer- sowie der Klopfermühle in Lengcnfeld geraten. Letzteres sei in Betrieb. Glasers Beobachtung: „Im Bereich der Klopfermühle ist oft viel zu wenig Wasser im Flussbett. Im Sommer steigt dort die Wassertemperatur auf 15 bis 20 Grad an. Eine Forelle kann dort nicht leben. Im Winter gefriert das wenige Wasser bis auf den Grund. Auch das bedeutet den Tod der Fische" Die Interessengemeinschaft will natürlich vorkommende Fischarten ansiedeln. Dazu zählen: Bachforelle, Äschen, Gründling und Schmerle. Für Angler interessant sind nur Bachforellen und Äschen, „Es ist unser Ziel die Fische einmalig einzusetzen. Sie sollen sich dann auf natürliche Art vermehren“, so Glaser. Das Angeln darf keinesfalls den gesamten Bestand einer Fischart vernichten. Glaser spricht sich gegen die vom Angelverband Südsachsen eingesetzten und im Fluss befindlichen Regenbogenforellen aus, eine amerikanische Fischart. Diese pflanzt sich selbst nicht fort, verdrängt aber heimische Bachforellen. Als erste Maßnahme kündigt Glaser eine Bestandsaufnahme der Fische an. Zu den in einem Hegeplan zusammengefassten Maßnahmen gehört auch die Strukturverbesserung der Göltzsch. „Mit Holzeinbauten  kann man schnell fließende Strecken mit hohem Sauerstoffeintrag oder seichte und tiefe Stellen entwickeln", erklärt Glaser, (sia)


     

    


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